„Ein Hoch auf uns – auf den Moment, der immer bleibt“
Mit viel Aufregung im Gepäck traten die fünften Klassen der Gesamtschule Mücke Ende September, erstmalig in der 50-Jährigen Schulgeschichte, eine Kennenlernfahrt an. Neben den Klassenlehrerinnen Frau Keil, Frau Buling, Frau Schmitt und Frau Lippich, wurde das neue Projekt von Sozialpädagoge Uwe Zaschel und Sozialpädagogin, Ideengeberin und Hauptorganisatorin Christina Menz-Kühnl begleitet. Durch den Förderstufenleiter Markus Günterberg, sowie den BFZ-Lehrer Max Kühne konnte das Vorhaben zusätzliche Unterstützung erfahren. Insgesamt über hundert Neulinge der GSM, die aus allen Ecken des Vogelsbergs kommen, reisten in das Kreiszeltlager Landenhausen. Um die Gruppengröße dennoch überschaubar zu halten und einen optimalen Mehrwert für alle Beteiligten zu erzielen, wurden die vier Klassen auf zwei Gruppen aufgeteilt, die jeweils ein identisches Programm erleben durften. Zur Halbzeit wurde beim Aufeinandertreffen der beiden Gruppen gemeinsam gegrillt, auf dem großen Außengelände wurden Klassenwettkämpfe ausgetragen, sowie die Möglichkeit zum freien Spiel gegeben.
Basierend auf dem Konzept „ICH – DU – WIR – ALLE“ wurde den jungen Schülerinnen und Schülern das Programm des sozialen Kompetenztrainings innerhalb dreier Module, sowie einer nachfolgenden Abschlussreflexion nahegebracht. Alle Aktionen und Spiele standen unter dem Ziel, dass sich Lehrkräfte und Schüler in einem gelösten Rahmen begegnen, aufeinander zu bewegen und sich näher kennenlernen können. Im Modul „ICH“ stand zunächst die eigene Persönlichkeit im Fokus, bei der sich jeder und jede auf die eigenen Stärken und Schwächen konzentrieren sollte. Um sich selbst zunächst gut kennenzulernen, sollte der Blick dabei ganz auf der eigenen Wahrnehmung ruhen. Im nächsten Modul „ICH & DU“ wurde der eigene Wahrnehmungskreis dann um die Fremdwahrnehmung erweitert. Es galt für die Schülerinnen und Schüler mit ihren Klassenkameraden in den Dialog zu treten und sich gegenseitig zu beobachten und – allem voran – sich gegenseitig zu akzeptieren. Im Modul „WIR“ wurden letztlich die Erfahrungen aus den beiden vorangegangenen Modulen zusammengeführt. Die SchülerInnen sollten erkennen, dass nur in Kooperation und einer funktionierenden Klassengemeinschaft Stärken vereint und Großes geschaffen werden kann. Das „WIR-Gefühl“ wurde durch Kooperationsspiele und dem Erproben von Teamfähigkeit weiter aufgebaut und schließlich verfestigt. Der Modulabschluss erfolgte in Form einer Reflexion der vorangegangenen Aktivitäten, auch um gegebenenfalls Optimierungsvorschläge für eine zukünftige Kennenlernfahrt zu finden. Beim Tanzen und dem Knipsen von verrückten Klassenfotos mit Photo Booth Utensilien konnten die frisch aufgebauten Beziehungen unter den Schülern noch weiter intensiviert werden. Zum Anbruch der Dunkelheit wurde die Fahrt von einer Nachtwanderung gekrönt. Mitten im düsteren Wald wurde eine Gruselgeschichte erzählt, welcher die SchülerInnen gespannt lauschten. Um zum endgültigen Abschluss des Projekts noch einmal die Dunkelheit der Nacht zu vertreiben, durften alle ein Knicklicht nutzen, um damit das persönliche und ganz individuelle ‚ICH‘ symbolisch zum Scheinen zu bringen.