Als Beispiel für die Arbeit mit den iPads im Kunstunterricht möchte ich gerne unser erstes Projekt vorstellen, was mit der (übrigens kostenlosen) App „Sketchbook“ in der 7Ga gemacht wurde.
Thema war die Erstellung einer Selbstdarstellung mit den Initialen des jeweiligen Schülers kombiniert mit eigens dafür erstellten Fotos, Zeichnungen sowie Material aus dem Internet.
Nachdem das Thema vorgestellt wurde und wir uns mit Vorübungen mit der App vertraut gemacht haben, war es zunächst einmal Aufgabe, sich in Zweierteams gegenseitig mit dem iPad zu fotografieren in einer Pose, die dann später einmontiert werden soll in die Selbstdarstellung.
In der App wurden diese vorher mit AirDrop ausgetauschten Fotos mithilfe des Lassotools freigestellt, damit sie ohne die Umgebung später frei innerhalb der Initialen (=Anfangsbuchstaben) des jeweiligen Schülers einmontiert werden können. Ähnlich der Arbeit in Photoshop oder anderen Fotobearbeitungsprogrammen kann man mit Sketchbook auf verschiedenen sogenannten Ebenen arbeiten, so dass die Schüler für jedes (aus dem Internet kopierten, aus dem eigenen Fotobestand oder auch selbst gezeichneten) Element eine eigene Ebene erstellt haben. Für eigene Zeichenkreationen stehen in dem Programm eine große Fülle von verschiedenen Werkzeugen zur Verfügung, angefangen von einfachen Stiften über Pinsel, Federhaltern, Airbrushinstrumenten, Verwischmöglichkeiten, Radiergummies, Artistwerkzeugen, Spritzer- und Texturwerkzeugen, die man in unterschiedliche Breiten, Opazitäten und allen Farben einstellen kann.
Die Buchstaben selber wurden entweder frei gezeichnet, als fertig gestalteter Buchstabe aus dem Internet kopiert oder mit dem Texttool erstellt.
Als Kunstlehrerin mit langer Erfahrung in der Bildbearbeitung war ich begeistert, welche Möglichkeiten den SchülerInnen mit sketchbook zur Verfügung steht; anfangs hatte ich gleichzeitig Bedenken, ob das nicht vielleicht auch eine Überforderung darstellen könnte. Umso mehr begeisterte mich die von Stunde zu Stunde gesteigerte Sicherheit, mit der die SchülerInnen souverän die vorhandenen Zeichentools inklusive der Lineale benutzten, Fotos und Logos freistellten, Farben variierten und zwischen den Ebenen jonglierten. (Beispiele siehe beiliegende Screenshots; jeweils rechts ein Ausschnitt der bis zu 37 (!) Ebenen). Alle Schüler haben innerhalb dieser Unterrichtseinheit einen enormen Lernzuwachs gemacht – und Spaß hat es auf jeden Fall auch gemacht 🙂
Anmerkung: Auch wenn in Programmen wie Sketchbook und ähnlichen viele Zeichentools zur Verfügung stehen, ist laut Aussagen der SchülerInnen Zeichnen mit „echten“ Bunt- und Bleistiften auf Papier doch was anderes…
Daniela Robinson